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3 Minuten mit: Jennifer Tony Jakobs

Teilnehmerin der Umschulung zur Verwaltungsfachangestellten

Seit März 2018 absolviert die 36-jährige Mutter ihre Umschulung zur Verwaltungsfachangestellten hier an der Bfz-Essen. Dabei wollte sie zunächst eine Umschulung zur Bürofachangestellten machen. Aber durch ihre Beratung bei der Bundesagentur für Arbeit wurde ihr klar, dass der öffentliche Dienst für sie die beste Entscheidung für die berufliche Zukunft ist.

Während ihrer Umschulung halfen ihr der Facebook Messenger und der Bürgermeister der Stadt Marl dann, einen Praktikumsplatz beim Amt für Soziales zu bekommen. Wie das genau passierte und wieso sie den Toverland Park in Holland so mag, erzählt sie in ihrem Interview.

Wie lief Ihre Aufnahme bei der Bfz-Essen ab?

Ich hatte zunächst einen Termin für ein Beratungsgespräch vereinbart. Empfangen wurde ich von Herrn Wessolleck, der mitverantwortlich ist für die Umschulung zum Verwaltungsfachangestellten an der Bfz-Essen. Das Gespräch lief wie eine Art Vorstellungsgespräch ab; das heißt, mir wurde erklärt, was genau die Umschulung umfasst und ob ich mir das vorstellen könnte. Ich fand diese Art von Beratung sehr gut, weil ich so bereits im Vorfeld wusste, was hier auf mich zukommt.

Und obwohl der Umschulungsstart sehr knapp bevorstand, konnte ich dann noch aufgenommen werden. Dabei wird hier nicht einfach jeder genommen. Neben dem Vorstellungsgespräch musste ich einen Einstellungstest absolvieren, und es wurde im Voraus abgesteckt, ob man wirklich geeignet ist. Das finde ich auch richtig so, vor allem, weil man Einstellungstests für eine Laufbahn im öffentlichen Dienst bei den Städten ebenfalls durchlaufen muss.

Wie sieht dieser Einstellungstest aus?

Es handelt sich um eine Art psychologischen Test, bei dem beispielsweise kognitive Fähigkeiten in Mathematik oder räumlichem Vorstellungsvermögen getestet werden. Darüber hinaus beinhaltet der Test Fragen zum Allgemeinwissen. Man hat nur eine limitierte Bearbeitungszeit, wodurch zusätzlich die Stressresistenz geprüft wird. Der Test selber fand in einem Klassenzimmer zusammen mit anderen Bewerber*innen statt und man bekam direkt im Anschluss an diese Prüfung das Ergebnis mitgeteilt. Mir wurde damals mitgeteilt, dass ich für die Umschulung geeignet sei und dann ging es auch schnell los.

Sie waren ja vorher in der Systemgastronomie tätig und daher das Arbeitsleben gewohnt. Wie war es dann für Sie, wieder die Schulbank drücken zu müssen?

Es ging ganz gut, denn ich bin ein Mensch, der schon sein ganzes Leben lang immer dazugelernt hat. Das fing an mit der Schule über die Ausbildung, und im Anschluss daran habe ich an der Abendschule mein Abitur gemacht, wodurch ich erneut 2 Jahre lang täglich lernen musste. Deswegen war die Umschulung keine allzu große Umstellung für mich - bis auf die Rechtsfächer. Denn was diesen Teil der Umschulung angeht, musste ich wirklich umdenken; bis zum Start meiner Umschulung hatte ich nichts mit Jura zu tun.

Wie hoch ist denn der juristische Anteil innerhalb der Umschulung?

Im ersten Jahr, das in der Bfz absolviert wird, ist der juristische Anteil eher gering. Das wird dann während der dbU mehr.

Was genau ist die dbU?

Das ist die Abkürzung für die sogenannte dienstbegleitende Unterweisung, die wir während des 10-monatigen Praktikums einmal in der Woche haben. Das Ganze findet in den Räumlichkeiten der Bfz-Essen statt, aber mit Dozenten des Studieninstituts der Stadt Essen. Unter anderem befinden sich unter den Dozenten auch Anwälte, die uns in Fächern, wie Arbeitsrecht, Ordnungsrecht oder Sozialrecht unterrichten.

Während der dbU erlernen wir also das nötige juristische Fachwissen für den Beruf,  während im ersten Jahr innerhalb der Bfz-Essen eher Grundlagen im Verwaltungs- oder Zivilrecht vermittelt werden.

Die Aufteilung macht auf jeden Fall auch Sinn, weil man so das Wissen aus der dbU des Studieninstituts sofort im Praktikum anwenden und umsetzen kann. Vorher würde der reelle Bezug fehlen.

Im Studieninstitut der Stadt Essen findet dann auch die schriftliche Abschlussprüfung statt, richtig?

Ja, genau. Die schriftliche Prüfung dauert vier Tage und findet in vier Fächern statt: 1. Verwaltung- und Betriebswirtschaftslehre, 2. Wirtschafts- und Sozialkunde, 3. Personalwesen und dann in einem vierten Fach aus dem Verwaltungsfach-Bereich; dieses Fach kann variieren. In unserem Fall wird es Sozialrecht sein. Das kommt mir auch sehr gelegen.

Wieso?

Ich werde nach meiner Umschulung sehr wahrscheinlich in Marl beim Amt für Arbeit und Soziales arbeiten.

Nochmal zurück zur Prüfung: wie genau sieht der praktische Teil aus?

Der praktische Prüfungsteil findet in Form eines Rollenspiels statt. Man bekommt vorher einen Sachverhalt aus dem juristischen Bereich, wie z.B. Kommunalrecht oder Gefahrenabwehr, mitgeteilt und dann haben wir 20 Minuten Zeit, um uns auf diesen Sachverhalt vorzubereiten.

Im darauffolgenden Rollenspiel spielt unser Dozent den Bürger und der Prüfling übernimmt seine zukünftige Rolle als Verwaltungsfachangestellter. Das Ganze dauert ca. 10-15 Minuten.

Zum Glück konnte ich während meines Praktikums bereits viele Erfahrungen sammeln, sodass ich der praktischen Prüfung ruhig entgegenblicke. Dabei war mein Weg zu meinem Praktikum ein sehr lustiger.

Wie kamen Sie denn zu Ihrem Praktikumsplatz?

Ich habe mich über Facebook beim Bürgermeister der Stadt Marl beworben. Beim Rathaus sind dort zum Beispiel das JobCenter, das ehemalige Sozialamt und alle Behörden für den Bereich Renten- und Grundsicherung angegliedert.

Unser Bürgermeister ist tatsächlich sehr präsent in den Sozialen Medien, und so habe ich ihn einfach mal per Messenger angeschrieben und gefragt, ob ich bei der Stadt Marl mein Praktikum absolvieren darf. Zu meinem Glück antwortete er mir und ich durfte meine persönliche Bewerbung an ihn weiterleiten. So bekam ich sehr schnell einen Praktikumsplatz.

Wie kommen Sie denn aus Marl hier nach Essen?

In Marl gibt es nicht allzu viele Bildungsträger und die Umschulung zum Verwaltungsfachangestellten ist noch relativ jung. Deshalb hatte ich die Wahl zwischen Oberhausen und Essen, und Essen gefiel mir besser. Das lag auch an der Ausrichtung der Bfz-Essen; die Umschulung hier ist quasi ein Allrounder, das heißt, man kann sich während der Umschulung auf verschiedene Behörden spezialisieren. Das war sehr gut für mich, weil ich am Anfang meiner Umschulung noch nicht genau wusste, wohin ich will. Und so habe ich im Laufe meiner Umschulung meine „soziale Ader“ entdeckt: Ich wusste schon immer, dass ich emphatisch bin, aber dass mir die Arbeit beim Amt für Soziales so viel Spaß bereitet, das hat sich erst über das Praktikum herauskristallisiert.

Wie gut war eigentlich die Vereinbarkeit von Umschulung und Familie während der Umschulung?

Es hat gut geklappt. Ich bin tatsächlich ein paar Mal morgens zu spät gekommen, weil ich meine Tochter zur Kita bringen musste und diese erst um 07.00 Uhr öffnet. Hinzu kommt, dass ich jeden Tag aus Marl anreise. Aber ich hatte das mit den Dozenten und der Bfz-Essen bereits im Vorfeld abgestimmt und es gab keinerlei Probleme, wenn ich dann mal einige Minuten später (leise) den Klassenraum betrat. Diese Familienfreundlichkeit kam mir entgegen, da ich sehr gerne diese Umschulung machen wollte und diese nur in Vollzeit angeboten wird. Wäre die Bfz-Essen nicht so kooperativ gewesen, hätte ich die Umschulung so nicht machen können.

Welche Pläne haben Sie für Ihre Zeit nach der Umschulung?

Ich will auf jeden Fall im sozialen Bereich bleiben und werde mit etwas Glück auch bei der Stadt Marl, wo ich mein Praktikum absolviert habe, übernommen. Allerdings kann ich mir langfristig auch vorstellen, den Angestelltenlehrgang II zu machen, der für den gehobenen Dienst qualifiziert.

Und last, but not least: was machen Sie, wenn Sie nicht in der Bfz-Essen sind?

Ich gehe sehr gerne in die Sauna und habe mir mit meinem Mann zusammen sogar eine eigene Sauna zuhause eingebaut. Wellness ist für mich der Ausgleich zum Alltag.

Mein zweites großes Hobby sind Freizeitparks, wie z.B. der Europa- oder der Heide-Park. Aber auch die Freizeitparks in Holland gefallen mir sehr gut. Für meine dreijährige Tochter ist der Toverland Park in Holland zum Beispiel sehr gut geeignet, denn der Park bietet auch für kleine Kinder viele Attraktionen.


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